Crowdsourcing meint bei Unternehmen die Auslagerung von Aufgaben, auch an Kunden. So nutzte eine Drogerie-Kette Crowdsourcing, um ein neues Duschgel zu entwickeln. Diese Art des Crowdsourcing kann natürlich bei Kunden und Mitbewerbern starkes Interesse hervorrufen, doch die Frage ist: Handelt es sich beim Crowdsourcing um eine echte Beteiligung oder wird die Beteiligung beim Crowdsourcing zur simuliert, um eine Viral-Marketing-Kampagne zu fördern.
Unter Crowdsourcing versteht man den Akt der Auslagerung von Aufgaben in Unternehmen, die traditionell von festangestellten oder freien Mitarbeiter übernommen wurden. Große Unternehmen haben eine Innovationsabteilung, doch auch diese ist oft blind für wirklich neue Ideen. Fragt man dann die Kunden, was sie wirklich gerne als Produkt oder Angebot hätten, dann ist man auf dem Weg: Crowdsourcing. Crowdsourcing kann Begeisterung auslösen und wird damit zum Viral-Marketing.
Jeff Howe war einer der ersten Autoren, die den Begriff Crowdsourcing prägten und der damit auf den früheren Begriff Schwarmintelligenz von James Surowiecki zurückgriff. Auch dieser hatte festgestellt, dass dann eine Gruppe von Menschen bessere Entscheidungen treffen kann, wenn diese ihre Entscheidungen unabhängig voneinander treffen können und nicht vom Gruppendenken gehindert werden. Das Internet mit seinen vielen Möglichkeiten der Interaktion, gerade im Web 2.0, ist ein idealer Ansatzpunkt für Crowdsourcing.
Crowdsourcing muss also eine offene Aufforderung an viele Menschen liefern, damit diese in ihren kreativen Möglichkeiten angesprochen werden. Das Unternehmen, das Crowdsourcing umsetzen möchte, braucht hingegen einen strukturierten Prozess, um Schritt für Schritt die Ideen zu bündeln und zu erfolgreichen Konzepten heranreifen zu lassen. Allerdings haben sowohl der Begriff Crowdsourcing sowie die dem Crowdsourcing zugrunde liegenden Geschäftsmodelle Kontroverse und Kritik erregt.
So kann an Crowdsourcing kritisiert werden, dass hier die Kunden oder sonstige Kontaktpersonen überwiegend ausgebeutet werden. Sie liefern gute und kreative Ideen, doch das Unternehmen entscheidet allein und streicht auch alleine den Profit ein. Damit solche Kritik an Crowdsourcing nicht greifen kann, müssen die Unternehmen sich auch offen für Veränderung in anderen Bereichen zeigen. Wer wirklich an der Mitarbeit von Kunden und Interessen interessiert ist, der sollte sich mit Crowdsourcing auf den Weg machen, um mit Offenheit auf Änderungswünsche über den vorgezeichneten Rahmen hinaus reagieren zu können.
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