Durch das Internet ist manches einfacher geworden; allerdings auch vieles, was einem zum Schaden gereichen kann. Das Problem Identitätsdiebstahl wird aber durch Web 2.0 (Internet zum Mitmachen) immer gravierender, denn wer mit seinem echten Namen und echten Angaben (Adressen, Alter, weitere persönliche Infos) im Internet aktiv ist, der geht auch das Risiko vom Identitätsdiebstahl ein. Andere bemächtigen sich mittels Identitätsdiebstahl seiner Identität und führen in seinem Namen Transaktionen durch, die früher oder später zu seinen Nachteil werden können.
Definition von Identitätsdiebstahl
Identitätsdiebstahl (im Englischen „Identity Theft“) bezeichnet nach Definition der Wikipedia die missbräuchliche Nutzung von personenbezogenen Daten (einer fremden Identität einer natürlichen Person) durch andere Personen oder Organisationen. Die Wikipedia macht auch darauf aufmerksam, dass man statt von Identitätsdiebstahl eher von Identitätsmissbrauch sprechen müsste. Denn der Diebstahl-Begriff stellt darauf ab, dass jemandem etwas genommen wird. Beim Identitätsdiebstahl bleibt aber die Identität beim Betroffenen erhalten, es werden allerdings Missbräuche mit dessen Namen oder dessen weiteren Daten vorgenommen.
Zwei Ebenen in der Wirkung von Identitätsdiebstahl
Beim Identitätsdiebstahl geht der Täter meist in zwei Schritten vor. Zunächst werden umfangreiche Informationen über das Opfer besorgt, anschließend wird mit den Daten ein Betrug umgesetzt. Es ist sehr wichtig, dass man beide Ebenen beim Identitätsdiebstahl im Blick behält. Denn beide Ebenen bedürfen spezieller Vorsorge-Maßnahmen, um Identitätsdiebstahl zu verhindern, bzw. um den Schaden durch Identitätsdiebstahl zu begrenzen.
Identitätsdiebstahl und Internet-Nutzung
Die Arbeit im Internet hat vielfältige Ansatzpunkte, um Identitätsdiebstahl zu ermöglichen. Besonders gefährdet ist man durch Identitätsdiebstahl, wenn man häufig offene Netzwerke nutzt, wie sie in Internet-Cafés oder Hotels üblich sind. Denn wie der Spiegel berichtete, gibt es inzwischen Überwachungsprogramme, die anderen Nutzern des offenen Netzwerks ermöglichen, auf geöffnete Accounts zuzugreifen. Das kann das E-Mail-Postfach sein, das könnte aber auch die Identität an einer Auktions-Plattform sein, die man mal eben aufgerufen hat.
Ein Identitätsdiebstahl kann hier weitreichende Folgen haben, denn die Diebe nutzen unmittelbar das geöffnete Konto, ändern die Zugriffspassworte ab und führen Transaktionen im fremden Namen durch. Der Schaden durch Identitätsdiebstahl ist so kaum überschaubar.
Maßnahmen gegen Identitätsdiebstahl
Persönliche Informationen wie Kreditkarten- oder Kontonummer sollten zurückhaltend kommuniziert werden. Insgesamt ist Datensparsamkeit ein wichtiger Ansatzpunkt, um Identitätsdiebstahl vorzubeugen. Kontoauszüge im Mülleimer sind ein Risiko, an die kaum jemand denkt. Denn Identitätsdiebstähle beginnen auch auf konventionelle Art und Weise, man durchsucht Mülleimer, klaut Post und gibt sich am Telefon gegenüber Bekannten mit fremder Identität aus. Auch seine Bankkonten sollte man regelmäßig und zeitnah checken, um einem möglichen Identitätsdiebstahl frühzeitig begegnen zu können.
Bekannte Risiken bei der Online-Nutzung sind Phishing und Pharming. Hier kommt der Identitätsdiebstahl durch gefälschte E-Mails oder gefälschte Webseiten zum Zuge. Deshalb sollte man stets mit den neusten Versionen von Sicherungssoftware und auch nicht mit veralteten Browsern arbeiten, denn diese enthalten Sicherheitslücken.
Das Schützen der persönlichen Daten ist sehr wichtig, damit Identitätsdiebstahl so weit wie möglich unterbunden wird. Man sollte also als Vorbeugung gegen Identitätsdiebstahl möglichst wenig Daten von sich auf Internet-Plattformen preisgeben. Dies gilt auch für soziale Netzwerke wie Facebook, wo man gerne dazu neigt, Fotos und persönliche Informationen umfangreich zu veröffentlichen. Man sollte hier nur beachten, dass in einer Vielzahl von Fällen nicht nur die Freunde, sondern auch die Freunde der Freunde Zugriff nehmen und diese Menge an Personen ist prinzipiell schwer kalkulierbar. Hier könnte sich schnell jemand finden, der die Daten nutzt, um Identitätsdiebstahl möglich zu machen.
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