Bei solchen Grundbegriffen wie Blogger und Bloggen ist es ratsam, die Wikipedia zu befragen:
Zitat:
Ein Weblog meist abgekürzt als Blog ist ein auf einer Webseite geführtes und damit öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal. Häufig ist ein Blog „endlos“, d. h. eine lange, umgekehrt chronologisch sortierte Liste von Einträgen, die in bestimmten Abständen umgebrochen wird. Der Blogger betreibt das Bloggen als Hobby oder als Beruf.
Das Bloggen ist für den Herausgeber („Blogger“) und seine Leser ein einfach zu handhabendes Medium zur Darstellung von Aspekten des eigenen Lebens und von Meinungen zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann das Bloggen auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrungen als auch der Kommunikation mit anderen Bloggern dienen und ist insofern dem Internetforum sehr ähnlich.
Der Kommunikationswissenschaftler Jan Schmidt hat sich 2006 mit dem Bloggen und den Bloggern systematisch befasst und die Zusammenfassung der Ergebnisse findet man in http://www.fonk-bamberg.de/pdf/fonkbericht0601.pdf.
(Quelle für folgende Zitate und Zahlen – Tabellen und Diagramme von mir)
An der Umfrage „Wie ich blogge?!“ nahmen 5.246 Personen teil, von denen ein Großteil nach dem Schneeballsystem durch Verweise in Weblogs auf die Befragung aufmerksam wurden. Die Ergebnisse können daher keinen Anspruch auf statistische Repräsentativität beanspruchen, erscheinen aber als aussagekräftig für die aktive deutschsprachige Blogosphäre.
Betrachtet man die meist genannten Antworten, ist der „typische Blogger“ ein etwa 30jähriger Mann mit hoher formaler Bildung, der das Internet seit mehr als fünf Jahren nutzt und in der Woche etwa zehn bis zwanzig Stunden online ist.
„Warum führen Sie ein Weblog?“ (Mehrfachantworten möglich)
Zum Spaß | 70,8 |
Weil ich gerne schreibe | 62,7 |
Um eigene Ideen und Erlebnisse für mich selber festzuhalten | 61,7 |
Um mich mit anderen über eigene Ideen und Erlebnisse auszutauschen | 49,0 |
Um mir Gefühle von der Seele zu schreiben | 44,5 |
Um mein Wissen in einem Themengebiet anderen zugänglich zu machen | 33,4 |
Um mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben | 33,2 |
Um neue Bekanntschaften und Kontakte zu knüpfen | 27,2 |
Aus beruflichen Gründen | 12,7 |
Aus anderen Gründen | 10,7 |
„Welche Art von Beiträgen veröffentlichen Sie in Ihrem Weblog?“
Berichte, Episoden, Anekdoten aus meinem Privatleben | 74,5 |
Eigene Bilder oder Fotos | 63,5 |
Berichte, Episoden, Anekdoten aus meinem Arbeitsleben, Studium oder Schule | 58,3 |
Links zu „Fundstücken“ im Netz mit eigenem Kommentar | 58,2 |
Kommentare zu aktuellen politischen Themen | 41,3 |
Kommentare zu beruflichen, schulischen oder studienbezogenen Themen | 40,5 |
Gedichte, Liedtexte, Kurzgeschichten | 32,1 |
Eigene Filmdateien oder Videoclips | 4,6 |
Podcasts | 3,0 |
Andere Inhalte | 19,7 |
70 % der befragten Blogger geben Ihre Identität preis oder Hinweise auf Ihre Identität, 30 % bloggen anonym.
Weniger als 10 % der befragten Blogger nutzen die Möglichkeiten, einzelne Beiträge mit Zugangshürden zu sperren.
Kommentare lassen fast aller Blogger zu, 22 % aber nur nach vorheriger Kontrolle. Nimmt man die Kommentare als Erfolgsmaßstab des Bloggers oder beim Bloggen, dann ergibt sich folgendes Bild:
„Wie viele Ihrer Einträge (in etwa) werden von Lesern kommentiert?“
Alle | 5,6 |
Die Meisten | 23,7 |
Etwa die Hälfte | 23,2 |
Wenige | 0,6 |
Keiner | 4,9 |
Jetzt noch ein paar interessante Aussagen der Ex-Blogger, warum haben die ihr Bloggen eingestellt:
„Warum haben Sie Ihr(e) Weblog(s) eingestellt?“ (Mehrfachantworten möglich;in Prozent)
Ich habe einfach die Lust verloren | 54,6 |
Bloggen war mir zu zeitaufwändig | 35,7 |
Ich hatte Bedenken, meine Privatsphäre öffentlich zu machen | 25,1 |
Ich bekam kein Feedback | 22,9 |
Ich musste das Weblog zeitlich begrenzt für Schule,Studium oder Beruf führen | 14,1 |
Ich hatte technische Schwierigkeiten | 9,3 |
Es war mir zu teuer | 3,1 |
Andere Gründe | 18,9 |
Blogger und Bloggen ist also eine sehr komplexe Geschichte. Der Blogger ist kein einheitlicher Typus, was man auch schnell erkennen kann, wenn man mit unterschiedlichen Bloggern zu tun hat. Ob und wie die Relevanz des Bloggers weiterhin so hoch bleibt, wie in den letzten Jahren, wird sich zeigen müssen. Bloggen und Blogger sind gegenwärtig noch sehr interessant, um die Entwicklung im Online-Journalismus zu beobachten.