Selbstmarketing ist ein Stichwort des Web 2.0 bei dem manchem nicht so ganz wohl ist. In diesen Zusammenhang sind auch die Stichworte Reputationsmanagement und Personensuchmaschine geläufig.
Es geht beim Selbstmarketing darum, dass man sich als Person im Internet so präsentiert, dass man „gut rüberkommt.“ Noch ist recht weniger Leuten wirklich bewusst, dass ihre vielfältigen Aktivitäten auch ohne Selbstmarketing im Internet dauerhaft Spuren hinterlassen, die sich auch irgendwann mal negativ bemerkbar machen können.
Von Svenja Hofert kann man lernen, dass zum Selbstmarketing man keine Bierflasche in der Hand halten sollte, wenn man sich auf Online Portalen wie MySpace betätigt. (Quelle: Jobsuche und Bewerbung im Web 2.0: Wie Sie das Internet als Karrieresprungbrett nutzen, Eichborn 2008) Denn angesichts von Google und einer Personensuchmaschine kann der Personalchef schon vor dem Einstellungsgespräch im Internet nach dem Namen suchen.
Dabei kann der Personalchef nicht nur auf Google sondern auf eine oder mehrere spezielle Personensuchmaschine zurückgreifen. Für Deutschland relevant sind die Personensuchmaschinen 123people, yasni und myONID.
Die Grundidee ist bei jeder Personensuchmaschine ist gleich: Man gibt Vor- und Zuname ein und erhält in der Personensuchmaschine eine Übersicht der Informationen, die zu dem betreffenden Namen gefunden werden können. Wie das geschieht wird nicht genau erläutert; man kann sich das aber nur so vorstellen, dass auf Suchmaschinen und Webportale zurückgegriffen wird und dort die Informationen für die Personensuchmaschine ausgelesen werden.
Der Clou ist das Reputationsmanagement:
Man kann sich dann auf der Personensuchmaschine anmelden und die Suchergebnisse hinsichtlich ihrer Gültigkeit bewerten. Damit greift man dann aktiv als Selbstmarketing ein. Ob man sich aber damit seinem Selbstmarketing einen Gefallen tut, sollte man genau überlegen. Denn auf diese Weise teilt man ja einen nicht unbedingt transparenten System (der Personensuchmaschine) mit, dass bestimmte Infos zutreffender als andere sind. Das ist dann das Reputationsmanagement zur Förderung des Selbstmarketings in einer Personensuchmaschine. Ob aber das Reputationsmanagement Erfolg hat ist nicht gewiss.
Beispiel: Peter Müller ist bei MySpace mit einem Profil aktiv und trägt dort den Namen Peter der Große. Das Profil ist wenig aussagekräftig aber auch nicht problematisch in Bezug auf sein Selbstmarketing. Bei einem seiner Freunde ist aber ein Foto vorhanden, wo Peter eine Bierflasche in der Hand hat. Macht Peter nun sein Profil durch Anmeldung und Bestätigung bei einer Personensuchmaschine offiziell, dann kann der findige Personalchef auf das besagt Foto durch Weiterklicken kommen. Erst das Offiziellmachen des Profils (als Reputationsmanagement) führt zu dieser Panne im Reputationsmanagement und schadet damit dem Selbstmarketing nutzt aber sicher dem Betreiber der Personensuchmaschine.
Deshalb würde ich dazu raten: Erst mal nicht Informationen ins System Personensuchmaschine oder Internet einpflegen, die nicht transparent sind. Statt dessen: positiv was über sich aussagen, zum Beispiel in einen Blog oder in einer Community wie Wikipedia, wo man sehr genau nachvollziehen und mitbestimmen kann, was über einen und von einem erscheint. Damit ist dem Selbstmarketing und dem Reputationsmanagement mehr gedient als durch Nutzung einer Personensuchmaschine.
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